Zuckst Du bei dem Wort Sterben sofort zusammen? Magst gar nicht weiter lesen?
Tu es bitte trotzdem!
Hier mein Beitrag zu der Buchblogparage „Seelengeflüster“.
Kurz zum Inhalt des Buches: Die verunglückte Ramona liegt im künstlichen Koma, erlebt eine Nahtoderfahrung. Nur ihr autistischer Bruder hat über Seelendialog mit ihr Kontakt. Durch ihn erfährt sie die Geheimnisse des Lebens. In Romanform erzählt uns Doris Fuentes über ihr spirituelles Wissen.
Doris Fuentes widmet in ihrem Buch ein Kapitel dem Thema Sterben.
Jede Teilnehmerin der Blogparade durfte sich ein Thema des Buches aussuchen, ihre Wahrheit dazu schreiben.
Sterben, Tod begleiten mich mein Leben lang, deshalb viel meine Wahl auf dieses Thema.
Es ist nicht leicht darüber zu schreiben…
Ich möchte Dir gerne meine Wahrheit erzählen, spirituell bodenständig.
Aufgewachsen bin ich mit vielen Tieren. Zu meinem großen Entsetzen wurde bei uns geschlachtet. Für mich ein Ding der Unmöglichkeit, so manche Träne ist in meinem Versteck geflossen, wenn mein Opa für Fleischnachschub gesorgt hat.
Zu jedem Tier hatte ich eine Beziehung aufgebaut, ihm einen Namen gegeben.Das sollte ich essen – Nein!
Besonders schlimm beutelte es mich, wenn einer unserer Hunde von uns gegangen ist. Unweigerlich fing ich an, mich mit der Frage „Warum“ zu beschäftigen. Als Kind fand ich nicht die richtigen Antworten für mich, war bei jedem Tod untröstlich.
Mit 19 Jahren ging mein Papa den Weg des Freitodes. Nach anfänglicher Unterdrückung meiner Gefühle, es gab so viel zu erledigen, ich war die „Starke“, fiel ich in ein tiefes Loch.
Sterben rückte ganz nah in meinen Fokus. Auch die Einstellung dazu. Warum ist mein Papa so früh gegangen? Warum auf diese Weise? Warum hat er mich alleine gelassen? Warum verweigert sich die Kirche bei Selbstmord? Wie kommen „lieb meinende“ Menschen dazu, mir zu sagen dafür kommt mein Papa in die Hölle?
Ich gebe zu, eine der ersten Gedanken, die ich verabschiedet habe, ist der: wir kommen in den Himmel oder in die Hölle. Für mich gibt es keine Hölle! Das kann ich nicht akzeptieren.Der Gott an den ich glaube würde nie eine Hölle erschaffen.
Ich begann in mich zu fühlen, mir weiter Fragen zu stellen, Antworten zu suchen, zu lesen.
Warum sterben wir?
Geht es danach weiter?
Wie geht es weiter? Was kommt dann?
Es folgte weiter, diesmal während meiner Zeit als Kinderkrankenschwester die Begleitung sterbender Kinder und Jugendlicher. Durch die Erfahrung mit meinem Papa konnte ich das für die Kinder, Eltern und auch mich auf eine offene und wertschätzende Art leisten. Mein Mitgefühl lies auch Tränen zu, ich hatte aber keine Angst da zu sein.
Die Kinder zu erleben gab mir Hoffnung, einen Lichtblick. Für sie war das Sterben normal, sie hatten keine Angst.
Ich durfte sogar einmal erleben, wie ein Junge zu seinen Eltern sagte:“Es ist alles gut, ihr müsst nicht traurig sein. Da wo ich hingehe, ist es schön!“ (Ich bin jetzt noch tief berührt, wenn ich daran denke!).
Für Hinterbliebene ist es nur schlimm. Ich kann mir trotz meiner heutigen Einstellung zum Thema Sterben nichts Schlimmeres vorstellen, als den Tod einer meiner Söhne, da wird alles ganz eng in mir.
Und ja, ich weine immer noch wenn Jemand geht! Ich weine wegen meines Verlustes der Person, des Tieres in meinem irdischen Leben.
Da ist aber auch die andere Seite, meine heutige Wahrheit.
Ich persönlich habe keine Angst vor meinem Tod.
Für mich gehört er zum Zyklus der Natur dazu.
Wir kommen – wir bleiben – wir gehen!
Ich weiß einfach, es geht danach weiter. Mein Körper wird zerfallen (naja, in meinem Fall möchte ich gerne verbrannt werden), er war das Gefäß für meine Seele, die ihre Erfahrungen machen wollte und durfte. Ich danke ihm dafür.
Meine Seele hat genau dieses Leben, diesen Tod (der noch kommt) auf einer höheren Ebene ausgesucht.
Meine Seele wird zu ihrer Seelenfamilie, zu Gott, ins Licht zurückkehren.
Eine wunderbare Bestätigung meines Glaubens erfahre ich in der Medialen Arbeit.
Meinen Papa sehe ich seit seinem Tod als meinen Schutzengel, ein wunderbares Gefühl.
Während meiner Medialen Ausbildung (die nie endet), durfte ich den Kontakt zu ihm erleben.Unglaublich, seine Präsenz, seine Liebe zu mir zu spüren, seine Botschaft an mich zu hören.
Ein weiteres tiefgreifendes Erlebnis. Unser Hund Rico, der uns fünfzehn tolle Jahre begleitet hat, ist durch unsere Entscheidung ihn Einschläfern zu lassen über die Regenbogenbrücke gegangen.Er war bereits siebzehn Jahre alt und am Ende leidend krank. Trotzdem, diese Entscheidung belastet. Als er einige Zeit später zu mir kam, war es so schön, tröstend, dass er mir gezeigt hat, dass es für ihn so in Ordnung war.
Du denkst jetzt – jaja – medial, Kontakt zu Verstorbenen – pfff – die hat einen an der Waffel. Oder Du würdest es gerne einmal erleben, die Neugier ist da.
Ich gebe zu, man darf es erst selbst erlebt haben, um es wirklich zu glauben.
Ein ethisch, wertschätzend arbeitendes Medium liefert Dir zuerst Beweise. So war es bei dem Kontakt mit meinem Papa. Das Medium wusste mir Dinge zu sagen, die sie absolut nicht wissen konnte.
Es ist ein großes Geschenk die Präsenz der Geistigen Welt zu fühlen, zu erfahren, wie gut es uns geht nach dem Tod.
Wir sind nicht einfach weg, unsere Energie, Essenz bleibt erhalten.
Wir sollten Sterben zum Leben dazu gehören lassen. Auf Seelenebene sind wir alle verbunden, gehen nicht verloren, treffen uns irgendwo wieder.
Wir sind hier, um Erfahrungen zu machen, die unsere Seele weiter wachsen lässt.
„Die Erde ist nur ein vorübergehendes Zuhause. Ein Ort der Erfahrungen und der Entwicklung, aber nicht das Ziel der Seele.“ (Seelengeflüster s. 80)
Dort, wo unsere Seele landet, ist es einfach nur wunderschön.
Menschen mit Nahtoderfahrungen beschreiben einen tiefen Frieden, wohltuende Ruhe, ein Getragenheitsgefühl.
Ich bin überzeugt, dass unsere Angst vor Sterben und Tod ins Zellgedächtnis verankert ist, als tiefe Urangst.
Ich bin auch überzeugt, dass wir diese Angst annehmen, loslassen können, indem wir uns dem Thema Sterben stellen.
Einen sterbenden Menschen begleiten, nicht davor weglaufen, mit Anderen darüber reden, mir Gedanken darüber mache, was mit meinem Körper geschehen soll…
„Würden wir den Himmel zu Lebzeiten schon erforschen, wüssten wir, dass es kein Ort der Furcht ist sondern ein Ort des Friedens.“ (Seelengeflüster S. 81).
Wichtig für mich ist: Ich darf trauern, ich darf wütend sein, ich darf mir Fragen zum Sterben stellen – ich bin Mensch und meine Seele möchte genau diese Erfahrungen machen!Um dann bei meinem körperlichen Ende mit diesen ins Licht zu gehen.
„Jedem Anfang liegt ein Zauber inne.“ (frei nach H. Hesse)
Sehen wir das Sterben, den Tod nicht als Ende, sondern als Anfang in eine neue Dimension, könnten wir uns auf den Zauber freuen.
Ich danke Tanja Rösch ( Initiatorin der Blogparade) und Doris Fuentes für die Möglichkeit, den Anreiz mich erneut mit diesem Thema zu beschäftigen und dieses wundervolle Buch zu lesen.
Hier der Link von Amazon: https://www.amazon.de/Seelengeflüster-Träum-oder-erzählst-noch/dp/3981743202/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1460965013&sr=8-1&keywords=Seelengeflüster (ich bekomme nichts dafür ;-))
Doris schenkt Dir zum tieferen Verständnis eine Zusammenfassung über die Einstellung der Naturvölker zum Thema Sterben.
Hier kannst Du sie herunterladen: Naturvölker
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du zu diesem Thema Deine Gedanken und Gefühle mit mir und den LeserInnen teilst!
Herzlichst Monika
Weitere Beiträge zu dem Buch „Seelengeflüster“und der eigenen Wahrheit findest Du hier:
2. Mai Liebe und Mitgefühl geschrieben von Stefanie von https://yogastern.com/
4. Mai Frei Sein – Friede im Herzen geschrieben von Manuela von https://herzcoaching.jetzt/blog
5. Mai Innere Wahrheit geschrieben von Bianca Ritter von https://sternschnuppenzeit.de
6. Mai Der freie Wille geschrieben von Maike von https://missdeclare.com
9. Mai Wirkung und Ursache geschrieben von Jeanette von https://www.einebuecherwelt.blogspot.de/
Liebe Monika,
Dein Artikel zum Sterben ist sehr schön, tiefgreifend und ehrlich.
Tatsächlich sollten wir keine Angst vor dem Tod haben und doch ist es für uns ein so schwieriges Thema.
Den Freitod eines geliebten Menschen zu akzeptieren ist wahrhaftig nicht einfach. Und doch, wenn man lernt über den Schleier zu sehen, offenbart sich uns eine neue Welt. Die Welt des Himmels. Dies kann uns zu mehr Verständnis und vor allem zu mehr Trost führen.
Ich bin Deiner Meinung, dass wir die Toten sehen können, anders halt, aber eben sehen ;-)
Die Anderswelt versteckt sich nicht vor uns. Es sind wir Menschen die sich vor dieser Wahrheit fürchten. Je mehr wir über das Jenseits erfahren, desto mehr erkennen wir die Wahrheit in unserem Herzen.
von Herzen
Doris
Liebe Doris,
wunderbare, weise Worte!
Ja, das Akzeptieren ist nicht einfach – ich weiß aber jetzt, das Erleben hat mich zu einen großen Teil auf meinen Weg gebracht und zu dem Mensch gemacht, der ich bin.
Die Welt des Himmels ist großartig. Ich wünsche mir, immer mehr Menschen dürfen das erkennen und erleben!
Wie schön und persönlich einen Kommentar der Autorin zu erhalten :-)
Herzlichst Monika